19. Woche

Familie
ist, wenn alle zusammen halten.
Da ist Jake, der Vater, inzwischen viel freundlicher, partnerschaftlicher.
Es ist unglaublich, die beiden zu beobachten. Ich dachte, ich sehe nicht richtig, fressen sie doch vorhin aus einer Schüssel!
Sie waren in der vergangenen Woche zwangsvergesellschaftet. Das hat ihrer Beziehung gut getan.
Oliver war auf unserem Wochenendgrundstück und hatte die beiden „Jungs“ dabei, während ich mit den „Mädels“ zu Hause blieb.
Bella braucht jetzt Schonung.
Sie ist schon sehr rund…Umfangreicher als beim letzten Mal.
Leider hatte die Tierarzt Praxis an dem Tag, an dem wir Bella zum Ultraschall bringen wollten geschlossen. Unser Tierarzt war bei einem Seminar.
Hoffentlich erfahren wir in der kommenden Woche, um wieviele neue JaBes es sich in etwa handelt.
Das Bella aber hier nicht sonderlich zufrieden war, so ohne ihre Familie, hat man deutlich gespürt.
Ich bin dann am Freitag mit der Bahn rausgefahren.
Mit diesem tollen 9 Euro Ticket.
Als Oliver am Bahnhof parkte, um uns abzuholen, trabte Bella glatt an ihm vorbei um als erstes Matty zu begrüßen!
Das war eine Schau!
Die drei Samojeden gaben Laute von sich- das habe ich noch nicht gehört.
Es klang wie: „Juchhuuu“ !!!
Die Freude war so mitreißend, wir sahen zu und grinsten!
Es war ein schöner Tag dort. Wir mussten aber ab und zu Einhalt gebieten, damit Bella nicht zu sehr herumtobt.
Ich lag wieder auf der Hängematte und genoss ein bischen Zeit unterm Apfelbaum.

Am Abend fuhren wir alle zusammen nach Hause.
Zu sehen, wie die drei als Familie agieren, rührt einen an und macht nachdenklich.
Beide Elterntiere sind wichtig für Matt. Bella bemuttert ihren Sohn noch immer.
Jake macht klar, wo es lang geht.
Die Tiere betreiben gegenseitig Körperpflege, spielen miteinander, suchen Nähe.
Matty schläft angekuschelt bei seinem Papa in der Nacht im Hausflur, da ist es schön kühl. Das haben wir nicht so veranlasst, es ist eben so. Wir steigen die Treppe hinauf, es ist Schlafenszeit- beide Rüden bleiben dann einfach unten, von sich aus.
Bella hingegen bleibt lieber in unserer Nähe. Shiva sowieso- sie ist immer bei mir, wie mein Schatten. Es kommt leider oft vor, dass ich sie ausversehen treffe, wenn ich den Fuß nach hinten stelle. Oh! Da war sie wieder um mich herum. Sie schläft immer unter meinem Bett. Begleitet mich auf jeden Ausflug im Fußraum oder auf meinem Schoß. Logisch- ein Schoßhündchen eben.
Wenn sich dann morgens alle wiedersehen, ist es jeden Tag aufs Neue eine herzliche Begrüßung.
Die Tiere leben in einer Beziehung, einer innigen Bindung zueinander.
Wir sind sehr glücklich darüber, ihnen das zu ermöglichen.

Er scheint damit ganz glücklich zu sein:
Wir gehen mit den Vieren spazieren wo es Niemanden stört und sie auch unangeleint laufen können. Oliver und ich schlendern so dahin, unsere Zeigefinger ineinander verschränkt.
Bella kommt dazu und läuft zwischen uns, unter unseren Händen. Sie wedelt freundlich mit dem Schwanz und plötzlich hebt sie die Schnauze und berührt unsere Finger, als würde sie einen Handkuss darauf setzten. Das war eine so überraschend liebe Geste- es gibt es kein Foto von dieser Situation, aber in unseren Herzen hat sie sich für immer eingebrannt.
Sicherlich ist es vermenschlichend, aber es fühlte sich an wie Dankbarkeit.

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